A day in the life – Josef Werndl

Podcast: Alltag Wohlstand

Höre rein in die Hörgeschichte über den Alltag von Josef Werndl:

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In aller Früh

Josef Werndl war ein ausgesprochen fleißiger Mensch. Sein Tag begann und endete im Dunkeln. Er stand bereits um 4 Uhr morgens auf um bald darauf mit der Kutsche zu den Werken zu fahren.  
Seine Bediensteten kümmerten sich um die Pferde und das diese stets bereit waren um vor die Kutsche gespannt zu werden.  

Daheim

Josef, von seinen Freunden „Sepp“ genannt, lebte mit seiner Frau Karoline und seinen Kindern in einem Haus im Wehrgraben. Karoline kümmerte sich gemeinsam mit einer Magd um den Haushalt und die Kinder. Auf Wunsch von Josef, übernahm Karoline weiterhin das Kochen, was für die Frauen des Bürgertums nicht immer üblich war.  

Prioritäten

Die Familie lebte einige Zeit sehr bescheiden. Josef Werndl war kaum zuhause, er kümmerte sich fast ausschließlich um das Wohlergehen der Werke. Karoline und die Kinder kamen an zweiter Stelle.  
Erst als sich die Lage der Werke besserte, investierte er wieder mehr Zeit und Geld in sein privates Leben.  

Aufstieg

1871 zog die Familie Werndl in die neugebaute Wasservilla. Im Einrichtungsstil dieser Zeit ist zu erkennen, dass die Bürger dem Adel nacheiferten und eine große Anzahl an Möbel und Ziergegenständen besaß.  

Mode

Hygiene, Körperpflege und Bekleidung waren in der sogenannten „Gründerzeit“ der neue Standard. Eine „reine Weste haben“ war zu dieser Zeit keine Redensart, sondern ein Zeichen von Wohlstand und Bildung. Das blütenweiße Hemd mit verstärktem Kragen, der dunkle Anzug, die sauber gebundene Krawatte, die Manschettenknöpfe, der Hut und die Taschenuhr gehörten zur Mode des Bürgers. Die Mode des Mannes war dunkel und reinweiß, sie sollte die Ernsthaftigkeit und Ordentlichkeit unterstreichen. 
Die Kleidung der Frau war im eigenen Haushalt ein einfaches Tageskleid. Doch wann immer sie zu öffentlichen Veranstaltungen geladen waren oder durch die Stadt flanierten, war die Frau elegant und nach der neuesten Mode gekleidet. Die Kleider der Frau und der möglichst echte Schmuck repräsentierten den Wohlstand des Mannes.