Hygiene, Körperpflege und Bekleidung waren in der sogenannten „Gründerzeit“ der neue Standard. Eine „reine Weste haben“ war zu dieser Zeit keine Redensart, sondern ein Zeichen von Wohlstand und Bildung. Das blütenweiße Hemd mit verstärktem Kragen, der dunkle Anzug, die sauber gebundene Krawatte, die Manschettenknöpfe, der Hut und die Taschenuhr gehörten zur Mode des Bürgers. Die Mode des Mannes war dunkel und reinweiß, sie sollte die Ernsthaftigkeit und Ordentlichkeit unterstreichen.
Die Kleidung der Frau war im eigenen Haushalt ein einfaches Tageskleid. Doch wann immer sie zu öffentlichen Veranstaltungen geladen waren oder durch die Stadt flanierten, war die Frau elegant und nach der neuesten Mode gekleidet. Die Kleider der Frau und der möglichst echte Schmuck repräsentierten den Wohlstand des Mannes.