Von blauem Blut und roten Teppichen

Über die Brücke, durch den Hof und in den Palast.

Im Schloss Lamberg gibt es viel zu entdecken. Wir schauen genau hin, was uns die Ausstellung zu bieten hat. Auf geht’s zum Themenschwerpunkt MACHT der Oö. Landesausstellung!

Verfolgt

Wer einen Schlossbesuch mit bisschen Gruselfaktor genießen will, dem hat Anton Jandl ein besonderes Geschenk bereitet. Maria Theresia Gräfin von Lamberg, die einen mit ihren Verwandten in den Prunkräumen empfängt, verfolgt einen mir ihren Augen. Oder so scheint es zumindest dank Jandls Porträt aus 1772.

Verstrahlt

Sommerhuber, das ältestes Unternehmen Österreichs, durfte die Lambergs und Habsburger mit ihren Keramiköfen erfreuen. Die kalten Zimmer der Schlösser wurden so ein wenig prunkvoller und durch die Wärmestrahlung ein wenig wohliger.

Verspielt

Eine alte, gemusterte Holzkiste funktionierte wie ein Beamer, nach Prinzip der Camera Obscura. Bemalte Kupferstiche, die die Wand zieren, lassen fremde Orte und ferne Plätze näher kommen. Diese wurden mit dem „Beamer“ projiziert und zeigten eine Reisewelt, die nur wenige zu Gesicht bekamen.

Verschriftlicht

Das älteste Buch der Bibliothek. Es ist eines der ersten gedruckten Bücher der Welt.

Ein schmaler roter Teppich ziert den Parkettboden der Bibliothek. Die Bücher im Regal sind wahrscheinlich schon verstaubt. Ein paar besonders herausragende Exemplare durften ihren Platz verlassen, um unter einer Glasglocke zu landen. Jedes Regal wird von einem goldenen Buchstaben des Alphabets gekrönt, dabei sind die Bücher gar nicht passend sortiert. Es finden sich viel mehr die ästhetisch passenden Buchrücken zusammen.

Verheimlicht

Das Regal in der Mitte ist eine Attrappe. Der "Türgriff" ist ein schwarzes Buch.

Geheimnisse und Gerüchte wurden verbreitet und bald weiß man gar nicht mehr so genau, wozu es eigentlich eine Geheimtüre in der Bibliothek brauchte. Vielleicht führte sie ins Jagdzimmer, vielleicht sogar ein versteckter Fluchtweg zur Enns oder führt doch eine Wendeltreppe in ganz andere Welten? Hinter der Tür ist jedenfalls ein Verbindungszimmer, wohin auch immer es dann führt.

Verewigt

Das Tapetenzimmer leitet seinen Namen, nicht besonders überraschend, von seiner Wandverzierung ab. Die Kinder spielen, das Wild wird gejagt, die Magd verkauft und der Bauer mäht. Steyr, die idyllische Stadt, das dazugehörende Land und der Besitz in Restösterreich: Der ansässige Adel wollte all dies in seinen eigenen vier Wänden verewigen. Lange war die Kunst hinter einer aufgestellten Wand verschwunden, erst 2002 wurden die besonderen Tapeten zufällig wiederentdeckt.

Vergoldet

Wer schon immer mal wissen wollte, wie man damals dinierte, kann sich im letzten Raum des Rundgangs seinen Wunsch erfüllen. Der Blick gen Fluss Steyr, die Ränder des Geschirrs vergoldet und der Körper der Gläser mit Wappen versehen, der Rücken bestrahlt von der Wärme eines weiteren Sommerhuber Kachelofens.

Vergnügt

Jeder, der aufgrund des Endes der Tour enttäuscht ist, den darf ich beruhigen: Die Ausstellung geht in der Galerie noch weiter. Schlitten dienten zum Vergnügen, waren Statussymbol und wurden auch für Großveranstaltungen hervorgekramt, wie das Schlittenrennen beim Wiener Kongress. Die Jagdausrüstung zeigt einen weiteren Teil der Freizeitbeschäftigung. Die Bedeutung der Jagd wird unterstrichen von Sessel und Beistelltisch aus Knochen und Geweihen.

Der Blickfang: Das feine weiße Überkleid, das aus geklöppelter Spitze gefertigt wurde und von Blumen und Schnörkeln geschmückt wird.

Anna Werndls Kleid

Vergangen

Zum Schluss, wie könnte es anders sein, wartet noch der Thron. Das Schloss Lamberg hat eine turbulente Herrschaftsgeschichte hinter sich, es steckt heute voller Geheimnisse und Erinnerungen. Eine Reise in eine neue alte Welt wartet.

Videointerview

… über das Vergnügen des Adels und fortschrittliche Frauen.

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